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Brantigan / Priehradnik / Rózsa: Presence (Review)
Artist: | Brantigan / Priehradnik / Rózsa |
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Album: | Presence |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 46:35 | |
Erschienen: | 01.02.2006 | |
Website: | [Link] |
Dieses Trio sucht angeblich die Perfektion im steten Puls, und so ist „Presence“ als in sechs namenlose Teile untergliedertes Gesamtstück eine fließende Aneinanderreihung von Geräuschen, Lautäußerungen sowie rhythmischen Figuren aus teils unkenntlichen Quellen.
Im Digipack prangt ein „spontaneously composed“ wie zur Warnung, denn auch wenn Presence“ mitnichten anstrengend klingt, handelt es sich nicht um herkömmliche Musik. Etwas, das nach Synthesizer klingt, erschafft Klangflächen oder plänkelt zur Erzeugung von Spannung wie im Soundtrack zu einem Thriller melodische Fragmente. Stimmen hauchen, kottern und stöhnen, dazu ein Knarren oder Tröten sowie mal dank Stereo-Panning wogende, mal schneidend lauter werdende Sounds … vieles von „Presence“, allen Teilen voran der dritte, klingt verloren oder bedrohlich, ist dreidimensionaler Ambient (Erzeuger, Klang, Höreremotion) für karge Räume mit schroffen Wänden, an denen nur wenige Quadratzoll keine Reibungsflächen bieten.
Spannend anzuhören ist das gleichwohl, so man sich darauf einlässt, was bei experimenteller Musik per se die Voraussetzung darstellt. Spätestens im vierten Teil, wenn sich einer Sitar ähnliche Kurzmotive und Untergrundstimmen erheben, wird der Geduldige mit einem Aha-Erlebnis belohnt. Die hörbar aus dem Stegreif ersonnene „Musik“ der drei immerhin renommierten Jazz-Musiker besitzt emotionale Substanz, und auf „Presence“ als Ganzes gemünzt bedeutet dies zum Nachdenken anregende Substanz, die beunruhigt, aber nicht verzweifeln lässt.
FAZIT: Selten meditativ, nie gleichförmig oder beliebig und immerzu interessant klingt das, was Brantigan, Priehradnik und Rózsa miti „Presence“ erdacht haben, eine hochsensibler Geistesgegenwart geschuldete Assoziationskette in hässlich hübsche Abgründe, bei der man weiß, während man daran hinabsteigt, dass der Rückweg stets offenbleibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Presence
- Sonstige - Dan Brantigan, Lubor Priehradnik, Oskar Rózsa
- Presence (2006) - 11/15 Punkten
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